ach einem erneuten Kurseinbruch im Juli nach Abstürzen Ende März und Ende Mai benötigt AT&T, Amerikas größter US-Mobilfunkanbieter, eigentlich dringend gute Nachrichten. Die beste Neuigkeit dürfte sein, dass die Zeit der heftigen Baisse jetzt langsam zu Ende sein sollte – die jüngsten Zahlen aus Q2 waren noch einmal unerfreulich. Doch womöglich versteckt sich schon in den jüngsten Daten die Aussicht auf Besserung.
Denn AT&T hatte – von außen betrachtet – sein Kerngeschäft, nämlich die Telekommunikation, in den letzten Jahren doch etwas vernachlässigt. Die Übernahme von DirecTV 2016 und die 2018 erfolgte Fusion mit Time Warner, einem Unternehmen, zu dem auch CNN und HBO gehören, hat den Schwerpunkt von AT&T mit Sicherheit verlagert.
Der Verkauf von WarnerMedia trifft AT&T hart
Anfang April 2022 folgte nun die Trennung: Die inzwischen als WarnerMedia im AT&T-Universum firmierende Tochter trennte sich ab und schloss sich mit der Discovery Inc. zu Warner Bros. Discovery zusammen. AT&T brach damit gleich zu Beginn von Q2 ein gigantisches Standbein weg, die Gerüchte um den Deal hatten den Aktienkurs bereits zuvor in die Knie gezwungen.
AT&T ist weltweit führender Anbieter in Sachen Telekommunikation... Bild: Pixabay
Der Umsatz verringerte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 17 Prozent auf knapp unter 30 Milliarden Dollar. Gleichzeitig verkündete das Management, dass auch die Prognose für den Cashflow gesenkt werden müsse, von 16 auf 14 Milliarden Dollar. Vor allem aufgrund dieser Zahlen gab die Aktie von AT&T anschließend noch einmal deutlich nach, Experten und Analysten hatten trotz allem mit einem höheren Cashflow gerechnet.
Stecken in den Hiobsbotschaften schon Vorboten der Besserung?
Allenthalben schlechte News also für AT&T? Nicht unbedingt. Wenn man die Zahlen aus Q2 genauer liest, stellt sich heraus, dass der Umsatz zwar eingebrochen ist – zugleich aber das Neukundengeschäft im Mobilfunk im letzten Quartal regelrecht boomte. Mehr als 800.000 Kunden konnte AT&T hier dazugewinnen.
...und zugleich der größte US-Mobilfunkanbieter. Bild: Pixabay
Und wenn man den Umsatz um die Abspaltung von WarnerMedia bereinigt, ergibt sich im Vergleich zu Q2 des Vorjahres sogar ein leichtes Plus. Das gilt übrigens auch für das operative Ergebnis, das leicht auf 5,9 Milliarden Dollar zugelegt hat. Aufgrund der Abspaltung bleibt dem Unternehmen nicht viel mehr übrig, als sich auf das eigentliche Kerngeschäft zu konzentrieren, beispielsweise auf den Ausbau im Breitbandsektor. Alles in allem könnte es sogar sein, dass hinter der Abspaltung und den vermeintlich schlechten Zahlen schon die Vorboten einer besseren Zukunft verborgen sind.
Das Unternehmenslogo von AT&T. Bild: Wikipedia
Analysten sehen in der Aktie von AT&T eine inflationssichere Anlage
Zwar ist die Börse vom niedrigeren Cashflow des Konzerns aktuell nicht gerade begeistert, gelten die Aktien von AT&T auf dem Parkett doch eher als Dividendenpapiere. Allerdings sehen Analysten das Geschäftsmodell des Telefonunternehmens als krisen- und inflationssicher.
Unsere Redaktion geht von einem positiven Kursverlauf aus bei regelmäßiger Berichtserstattung durch das Unternehmen. Wir empfehlen versierten Small-Cap-Investoren, einige Aktien von AT&T (WKN: A0HL9Z) auf dem aktuellen Kursniveau ins Depot zu nehmen. Die Papiere können spesengünstig direkt an deutschen Börsen gekauft werden.
Aktuelle News zu AT&T Inc
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